(Meistens um sie zur Begrüßung eines neuen Gesichts im Forum als nettes Willkommensgeschenk zu verschenken. )

Kurzversion der Story

1678
- Graf und Lady Moreau ziehen als erste Bewohner des Anwesens mit ihren Kindern Alois und Thomas ein.
- Die Ehe ist angeknackst und wird von vielen Streitigkeiten überschattet
- Der Graf ist trotz fortgeschrittenen Alters kein Mann von Traurigkeit und die Lady ist eine sehr narzisstische Persönlichkeit
- Charlotta, die Lady des Hauses, erwischt ihren Ehemann Calvert im Bett mit dem neuen Hausmädchen
- Die beiden Frauen geraten in einem handfesten Streit, wobei Charlotta in der Notwehr des Hausmädchens durch eine Wunde am Kopf, ausgelöst durch eine Vase, ums Leben kommt
- Calvert stürzt in eine tiefe Phase der Trauer und Verzweiflung
- Charlotta kehrt als rachsüchtiger Geist zurück ins Anwesen und führt ihre beiden Kinder in den kalten See, wo diese ebenfalls ihr Leben lassen


1992
- Die Familie Cadwell zieht in das alte Anwesen ein von dem schon jahrelang gemunkelt wird dass es dort spukt
- Die Eheleute Cadwell glauben nicht an diese Spukgeschichten und machen es zu ihrem neuen Heim

Kindheit
- nach Jahren hören sie zum ersten mal Geräusche, tun es aber nur als die normalen Geräusche eines alten Hauses ab
- als Jess und Ares sechs und acht Jahre alt waren, sahen sie die Geister der beiden Moreau Kinder zum ersten mal
- sie sahen die Kinder in den darauffolgenden Jahren immer öfter

Jugendzeit
- mit Beginn der Pubertät verschwand der Spuk dann auf einmal
- Jess war keine gute Schülerin sondern sehr rebellisch, lediglich im Musikunterricht ging sie richtig auf
- sie lernte Gitarre, Klavier und etwas Geige zu spielen und hatte sogar eine eigene Schulband, welche aber nie so richtig beliebt war da sie ihre Wurzeln in der Punk,- und Rockmusik hatten
- trotz verschiedener Interessen hielten Ares und sie zusammen und gingen durch einige schwierige Zeiten mit ihren Eltern
- nach der Schule fand sie einen Job im örtlichen Plattenladen
- in der Nacht zu ihrem 18. Geburtstag sollte der Spuk dann zurückkehren

Die Party, der Traum & die nächsten Monate
- die Eltern waren verreist und hatten Jess gestattet eine große Party im Anwesen zu geben
- auf dieser Party lernte sie einen jungen Mann namens Nick kennen
- für sie war es Liebe auf den ersten Blick und sie bändelte auch mit ihm an
- nach der Party erwachte Jess von einem sich extrem real anfühlenden Albtraum, in dem sie ihren Bruder Ares im See des Anwesens ertränkt hatte
- sie erfuhr, dass Ares genau den selben Traum hatte, nur das sie in seinem Traum starb
- nach dem Traum erschienen die Geisterkinder wieder vermehrt
- ein Lichtblick in dieser Zeit war Nick für sie und sie begonnen eine Beziehung
- er wirkte recht merkwürdig auf sie, da er offenbar auf der Straße lebte und sich laute eigener Aussage in dem alten Schuppen unten am See einquartiert hatte, sie hinterfragte es nicht weiter
- Ares war der einzige der von der Beziehung der beiden erfuhr und er mochte ihn nicht wirklich
- Nick machte nach Monaten ohne Erklärung mit Jess Schluss und als sie ihn aufsuchen wollte im Schuppen war er nie anzutreffen
- die Geistersichtungen und Albträume häuften sich zunehmend
- sie wollten ausziehen, hatten aber nicht genug Geld zusammen zu dem Zeitpunkt und die Eltern sahen es gar nicht ein etwas dazu zugeben, da das Anwesen ihrer Ansicht nach groß genug für alle war

Erwachsenenalter
- in einer Herbstnacht führte der Geisterjunge Thomas sie nach unten an den See, während Alois Jess' Bruder Ares zum See führte
- in einer Trance gefangen, folgten die beiden Cadwell Geschwister den Geisterkindern in den See und somit in ihren verhängnisvollen Tod
- in einer Halluzination sah sie wie Ares sie unter Wasser drückte, genau wie in seinem Traum und andersherum

Gefangen zwischen dem Dies,- und dem Jenseits
- am nächsten Tag wachte sie auf und musste schnell feststellen, dass sie ihre Eltern nicht mehr anfassen konnte und diese sie auch nicht mehr wahrnahmen
- Ares' Geist ist seit dieser Nacht an verschollen, den Grund dafür kennt Jess nicht
- die Eltern ließen den See durchsuchen, konnte aber keine Leichen entdecken, fast so als hätte das Anwesen etwas dagegen
- die Eltern zogen aus und das Anwesen steht seitdem leer und wird nicht wieder verkauft
- Jess erfuhr nach ihrem Ableben, dass Nick ebenfalls ein Geist des Anwesens ist, nachdem sie seinen gut versteckten Grabstein gefunden hat
- sie redeten immer noch nicht miteinander und er zeigte sich auch nur sehr selten, hin und wieder sitzt sie aber an seinem Grabstein und spricht sogar mit diesem

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Komplette Storyline

Als im Jahre 1678 der erste Stein des Moreau Anwesens gesetzt wurde, konnte noch niemand ahnen was für eine tragische Welle an Ereignissen dieses prächtige Anwesen einst zu verzeichnen haben würde. Es war das wohl prunkvollste Gebäude in ganz Amityville und so dauerte es auch gar nicht lange bis das Anwesen, welches ein ziemlich großes Gelände umfasste, in aller Munde war.
Nachdem der letzte Stein das Anwesen vervollständigte, dauerte es nur knapp anderthalb Monate bis sich Käufer fanden. Eine Adelsfamilie hatte dieses Anwesen zu ihrem neuen Heim auserkoren und schafften sich innerhalb der vier Mauern ein kuscheliges Familiennest.
Doch die Probleme welche die vierköpfige Familie hatte, wurden nur kurz aus dem Fokus verdrängt und nur zwei Monate später hielt der einst triste Alltag mit all seinen Problemchen wieder Einzug. Graf Moreau war ein angesehener Mann, auch in seinem bereits fortgeschrittenen Alter wurde er noch immer von vielen Frauen umgarnt, was sicherlich nicht zuletzt daran lag, dass er wirklich viel Geld besaß. Lady Moreau war eine wunderschöne junge Frau, aber sehr anstrengend und narzisstisch veranlagt, sodass nicht mehr viel Liebe für ihren Mann oder gar ihren Kindern übrig blieb.
Immer wieder überschatteten Streitigkeiten das einst so harmonische Familienleben und eines Abends drohte einer dieser Streits zu eskalieren. Lady Moreau war außer sich und drohte damit die Kinder zu nehmen und das Anwesen zu verlassen. Die beiden Kinder waren das wichtigste für den Herren des Hauses und das wusste sie auch. Doch auch dieser Streit konnte beigelegt werden und es stellte sich für wenige Wochen eine ungewohnte Ruhe ein.
Graf Moreau hatte innerhalb dieser Woche eine neue Bedienstete eingestellt. Die neue Haushälterin, ein ebenso junges Ding wie die Lady des Hauses. Erfahren in ihrem Job aber durchaus auch neugierig und auf Provokation aus. Was anfänglich nur eindeutige Blicke waren, ging nur knapp zwei Monate später in zufälligen Berührungen und süßen Komplimenten über. Der Graf war kein Mann von Traurigkeit und seitdem die Streitigkeiten die schönen Momente mit seiner Gattin ohnehin überschatteten, nutzte er diese Gelegenheit. Auch er begann damit der jungen Haushälterin Komplimente zu machen, sie anzuschauen und auf ihre Flirts einzugehen. Es entging Charlotta, so der Name der Lady, nicht. Immer wieder erwischte sie ihren Mann und die Haushälterin dabei wie sie miteinander flirteten und wie sie hungrige Blicke austauschten. Das letzte bisschen Liebe was sie für ihren Mann über hatte begann zu kochen und eine höllische Eifersucht grub sich über Wochen hinweg schmerzhaft in ihre Brust und begann ihre Seele zu vergiften.
Eines Abends erwischte sie die beiden im gemeinsamen Bett, sie hatte den Nachmittag bei einer befreundeten Familie verbracht und als sie nach Hause zurückkehrte musste sie das Bild ertragen wie die Haushälterin vollkommen nackt und verschwitzt auf ihrem Mann saß. Sofort schreckten die beiden Liebestollen auf und bedeckten sich. Charlottas Eifersucht brach in genau diesen Momenten aus ihr heraus und in einem wilden Gebrüll stürzte sie sich auf das junge Ding. Graf Calvert versuchte die beiden zu trennen, doch es gelang selbst ihm nicht gegen die schiere Kraft zweier furioser Frauen anzukommen, doch der Streit ging nicht lange. Die junge Haushälterin, welche unter der wütenden Frau des Grafes gefangen war, konnte mit ihrer freien Hand eine Vase ergreifen und zerschlug diese auf dem Hinterkopf ihrer Angreiferin. Diese ließ sofort von ihr ab und kippte zur Seite, unter ihrem Kopf trat binnen weniger Sekunden eine große Blutlache hervor, jeder Reanimierungsversuch des Grafens schlug fehl und so blieb ihm nur noch den Tod seiner Gattin festzustellen.

Die junge Haushälterin wurde gefeuert und des Anwesens verwiesen und der Vater und Witwer begann eine Phase der Verzweiflung und Trauer zu durchleben. Die Lady wurde beerdigt doch ihre vor Hass lodernde Seele hatte das Diesseits niemals vollständig verlassen. Nur Wochen später kehrte sie aus ihrem dunklen Grab zurück, getrieben von Wut auf ihren einstigen Gatten. Er hatte sie betrogen, diesen Fakt hatte ihre verletzte Seele auch nach ihrem Tod nicht vergessen und hatte sie nun dazu getrieben sich wieder zu erheben.
Es war eine Vollmondnacht im September als die einstige Lady des Anwesens durch die dunklen Flure ging und sich letztendlich vor den Betten ihrer beiden Kinder wiederfand.
Thomas und Alois, beide acht Jahre alt und das beste was die Ehe von Graf und Lady Moreau wohl jemals hervor gebracht hatte. Der Geist der Lady wusste wie sie ihren Ehemann verletzten konnte, so sehr, dass er die restliche Lebenszeit die ihm blieb nicht darüber hinweg kommen würde und so führte sie die beiden Kinder unter lieblichen Worten und falschen Versprechen aus den Gemäuer des Anwesens direkt in den kalten See. In dieser Nacht starben zwei unschuldige Seelen auf dem Gelände des Anwesens und sollten auch viele Jahre später nicht zur Ruhe kommen...

Auch im Jahre 1992 waren die Geschichten rund um das Moreau Anwesen noch nicht zur Ruhe gekommen. In ganz Amityville wurde darüber gesprochen und entweder die Menschen glaubten an die Geschichten oder sie taten es als schwachsinniges Gerede ab. Immer wieder wurden Erzählungen laut, dass man in den Fenstern noch die einstige Lady Moreau stehen sah wie sie sich im Spiegel betrachtete, auch vom Graf Moreau gab es Erzählungen wie der in den dunklen Abendstunden Gedankenverloren im Garten des Anwesens umher zog.
Ein Kinderlachen soll in einigen Nächten zu vernehmen seien und seit Jahren stand das Anwesen leer.

Es war der 31. Oktober, eine stürmische Regenacht als der kleine blonde Engel der Familie Cadwell das Licht der Welt erblickte. Die vierköpfige Familie war somit nun komplettiert und die Eltern überglücklich. Jessica wuchs neben einen zwei Jahre älteren Bruder auf und die beiden waren schon bald unzertrennlich. Schon Jahre vor der Geburt beider Kinder hatten die Eltern darauf hingearbeitet irgendwann aus der Wohnung inmitten von Los Angeles wegzukommen und den Kindern etwas mehr bieten zu können. Der Vater Jessicas war im Immobiliengeschäft tätig und hatte sich somit eine reiche Geldquelle geschaffen, die Mutter hatte ihr Hobby zum Beruf gemacht und war schon seit Jahren eine freischaffende Künstlerin geworden und hatte sich einen treuen Kundenstamm aufgebaut. Ihre Gemälde gingen selten unter 3000 Dollar weg. Beides zusammen ergab eine Menge an Geld. Im September des darauffolgenden Jahres war es dann soweit. Der Kopf der Familie hatte das Moreau Anwesen schon länger im Blick gehabt, er wusste um die Gruselgeschichten die man sich erzählte nur glaubte er daran nicht. Er sah in dem Anwesen eine Chance für seine Familie noch weiter zu erblühen und so schenkte er seiner geliebten Frau zu ihrem Geburtstag die Erwerbsurkunde des Anwesens. Getrieben durch die Freude dauerte es auch gar nicht lange und die Familie ließ den Trubel Los Angeles hinter sich um in das ruhigere Amityville zu siedeln.

Die darauffolgenden Wochen und Monate wurden von Arbeit bestimmt. Hier und da gab es Ausbesserungen zu erledigen, Möbel wurden neu gekauft und platziert und es wurde an jeder Ecke dekoriert um sich somit ein gemütliches Heim zu schaffen.
Umsorgt von den liebenden Eltern wuchs Jessica im trauten Kreise ihrer Familie heran und das kleine Mädchen wurde zu einem richtigen Wirbelwind.
Oft tobte sie mit ihrem Bruder im weitläufigen Garten des Anwesens oder ging im Sommer in dem See schwimmen, auch wenn ihre Mutter nicht viel davon hielt, da der See sehr schlammig schien. Oft bekamen sie Besuch von ihren Verwandten aus Los Angeles. Onkel und Tante Bowers brachten oft ihren Schäferhund mit, welcher sich jedoch nur mit großer Überredung über die Schwelle des Hauses traute. Das Tier wirkte mit einem Mal unglaublich unruhig und knurrte aus dem Nichts heraus. Auch wenn das für den Rüden ein absolut komisches Verhalten war, gaben die Erwachsenen da nichts weiter drauf.

Monate, gar Jahre hielten Einzug und immer öfter hörte man nun Nachts Geräusche die von dem Haus ausgingen, doch nie kam irgendjemanden Gedanken an eventuelle Geister oder das die Geschichten welche sich über das Moreau erzählt wurden wahr sein könnten.
Doch Jessica und Ares, beide sechs und acht Jahre alt, sollten die ersten sein die in Berührung mit den Geistern des Anwesens kamen.
Es war eine Mondhelle Nacht als Jessica durch eine ungeheure Kälte im gemeinsamen Schlafzimmer der Geschwister aufwachte. Stumm vor Schock konnte Jess nicht einmal schreien. Dort standen zwei Kinder inmitten ihres Raumes und starrten sie an. Blasse Gestalten, die Haare voller Matsch, strähnig das Gesicht umrahmend und die Kleider hingen verschmutzt an ihren zerbrechlichen Körpern herab. Die einstigen Kinder der Lady Moreau sagten nichts, sondern verschwanden wieder. Am nächsten Morgen erzählten die geschockten Geschwister ihren Eltern von den beiden Kindern, doch ihre Eltern nahmen die Sorgen der Kinder nicht wirklich ernst und taten es als ein Albtraum ab. Doch Jessica und Ares waren sich sicher was sie gesehen hatten.

Weitere Jahre gingen vorüber und immer öfter sahen die Geschwister die anderen beiden Kinder, auch am helllichten Tage im Garten, in der Galerie ihrer Mutter oder auf dem Balkon in der zweiten Etage. All zu oft sah man sie auch am See stehen, aber nie sagten sie etwas und verschwanden meist so schnell wieder wie sie gekommen waren.
Jessica als auch Ares wuchsen heran und kamen schon bald in die Pubertät. Die Interessen der beiden Geschwister gingen nun zunehmend weiter auseinander, sodass die beiden schon bald größtenteils getrennte Wege gingen. Ares hatte nur noch Sport und Mädels im Kopf und Jessica für ihren Teil begann sich für Musik, Partys und Jungs zu interessieren. Jessica war keine sonderlich gute Schülerin und tat auch viel um diesen Ruf beizubehalten. Lediglich im Musikunterricht ging der Störenfried richtig auf und wurde zu einer Musterschülerin. Schon bald schenkte man ihr zum Geburtstag eine eigene Gitarre und nur knapp ein Jahr später hatte sie diese auch schon so gut wie es ihr möglich war gemeistert, es folgte eine Geige, der sie sich ebenso widmete. Sie gründete sogar eine eigene Band mit ihren Freunden welche jedoch im Schatten der Schulband stand, da sie aus den Außenseitern bestand und kaum jemand Interesse an Rock- und Punkmusik hatte, wenn man Pop hören konnte.

Jessica machte ihre ersten Erfahrungen mit Alkohol und Zigaretten, hatte einige Hangover und sammelte eine Menge an erinnerungswürdige Momente in ihrer Schulzeit. Aus dem lieben Mädchen mit den süßen blonden Locken wurde eine Rebellin welche sich nicht nur in ihren Klamotten Style sondern auch ihrer Musik ausdrückte. Schule wurde Zweitranging, was nicht selten zu Streit mit den Eltern führte. Es waren schwere Zeiten, doch die Geschwister hielten trotz ihren verschiedenen Interessen zusammen wie Kaugummi.

Doch auch die wilde Highschool Zeit hatte irgendwann ihr Ende und Jessica fand einen Nebenjob in einem örtlichen Plattenladen.
In der Nacht zu ihrem achtzehnten Geburtstag jedoch sollte der Spuk, welcher vor wenigen Jahren aufgehört hatte, erneut anfangen. Sie gab eine Party im Anwesen, ihre Eltern waren für wenige Tage vereist und hatten der jungen Cadwell gestattet eine Party zu schmeißen.
Auf dieser Party lernte sie einen jungen Mann kennen, welchen sie vorher noch nie gesehen hatte, er stellte sich bei ihr als Nick vor und um Jessica war es eigentlich schon in der ersten Sekunde geschehen, als sie dieses hübsche Lächeln gesehen hatte. Das Nick ihr näher war als sie eigentlich glaubte, wusste sie nicht. In dieser Nacht kamen sich Jessica und Nick etwas näher, knutschten rum und wussten dass dort eine gewisse Anziehung zwischen ihnen herrschte. Irgendwann in den frühen Morgenstunden endete die Party und auch der letzte Gast verließ das Gelände des riesigen Anwesens wieder. Es war gerade diese Nacht in der Jessica schweiß gebadet von einem Albtraum geplagt aufwachen sollte. Es hatte sich so real angefühlt wie sie ihren Bruder Ares unter Wasser gedrückt hielt, bis jegliche Versuche seinerseits sich zu wehren und wieder an die Oberfläche zu gelangen scheiterten und der reglose Körper einfach in die Schwärze des Sees sank. Sie entschied sich dazu Ares von diesem Traum zu erzählen und zu ihrem erschrecken mussten die Geschwister feststellen, dass Ares genau dasselbe geträumt hatte nur das es in seinem Traum Jessica gewesen war die den Tod im Wasser gefunden hatte.

Nur wenige Nächte darauf erschienen das Mädchen und der Junge, die beiden Kinder welche Ares und Jessica auch damals schon mal gesehen hatten. Erst wieder in der Nacht in ihren Zimmern und dann wieder auf dem Balkon oder im Garten, alles nach Einbruch der Dunkelheit und so langsam beschlich zumindest Jessica ein unwohles Gefühl.

Eine Ablenkung von den ganzen komischen Situationen bot ihr Nick, den sie in den darauffolgenden Monaten immer wieder traf und schon bald gingen die beiden eine Beziehung ein. Nick wirkte etwas merkwürdig auf Jess, hatte offenbar schon sehr früh die Schule abgebrochen und beichtete ihr, dass er so gesehen auf der Straße lebte und sich deshalb unbemerkt auf dem Gelände des Anwesens einquartiert hatte. Dieser alte, zerfallene Schuppen unten am See, welchen die Eltern von Jessica schon vor Monaten abreißen wollten war das kleine Heim von Nick und so komisch Jessica es auch fand, ihn nicht schon mal vorher gesehen zu haben, so glaubte sie ihm diese Geschichte doch. Oft trafen sie sich Nachmittags an genau dieser Hütte und lebten ihre traute Zweisamkeit.

Ares war der erste und einzige der von der Beziehung mit Nick erfuhr, doch ihr Bruder mochte ihren neuen Freund nicht wirklich. Er fand ihn merkwürdig. Das ganze merkwürdige Verhalten sollte sich zuspitzen als der hübsche, junge Mann nach einigen Monaten mit Jessica Schluss machte und sie ohne Erklärung stehen ließ. Jessica war wütend, besuchte ihn immer wieder Abends in dem Schuppen, doch nie war er Zuhause. Sie war verletzt, schaffte es jedoch diese Phase irgendwie zu überstehen.

Auch andere Probleme plagten die mittlerweile junge Frau, die beiden Kinder tauchten nun fast jede Nacht in ihrem Zimmer auf, standen nach wie vor einfach immer nur da und sagten nichts.
Mittlerweile waren sich Jessica und Ares sicher, dass es sich hier um Geister handelte und sie begaben sich zuerst im Haus auf die Suche nach irgendwelchen Hinweisen und doch fanden sie keine Hinweise auf die beiden. Keine Grabsteine, keine alten Bücher oder Notizen, nichts. Das sie ihre Antwort am Grund des Sees gefunden hätten, das konnten die Geschwister nicht ahnen...
Die Albträume häuften sich nun zunehmend und die Geschwister fassten einen Plan. Sie wollten Geld sparen und dann so schnell es ging aus diesem Anwesen ausziehen, auch mit ihren Eltern sprachen sie darüber doch diese machten mittlerweile genervt von diesem Thema klar, dass sie beide doch langsam zu alt für derartige Geistergeschichten waren.

Die nächsten fünf Jahre zogen vorüber und wirklich viel veränderte sich an ihrer Situation nicht. Etwas Geld hatten die Geschwister zusammen legen können, doch es reichte nicht aus und die Eltern sahen es gar nicht erst ein etwas dazu zu geben, war das Anwesen doch groß genug, sodass sich alle darin verteilen konnten ohne das man sich im Weg stand.
Es war eine laue Herbstnacht, der Mond stand zwar am Himmel wurde aber von vorüberziehenden Wolken zeitweise verdeckt. In dieser Nacht wurde Jessica wach und erblickte nur den Jungen, dieses Mal näher und direkt vor ihrem Bett. Stumm umfasste der Geist die Hand Jessicas und eine unangenehme kühle durchstreifte ihre Haut. Dennoch stand Jessica auf, konnte keinen klaren Gedanken fassen und ließ sich über die dunklen Korridore von dem Geisterjungen leiten. Ihr Zustand glich einer Trance und so folgte sie ihm ohne Panik, ohne Angst und ohne jegliche Zweifel an das Ufer des Sees. Am Ufer angekommen erblickte sie auch ihren Bruder Ares, seine Hand umfasste die des Geistermädchens und trotzdem vermochte es ihr Verstand nicht diese Trance zu durchbrechen. Es brauchte keine Worte oder andere Zeichen, der kleine Moreau Junge schritt voran in das Wasser und Jessica folgte.

Das kalte Wasser umhüllte ihren blassen Körper und das schwarze Nachtkleid, welches sie trug, klebte sich unangenehm an ihren Körper, erst als auch ihr Mund, ihre Nase und zuletzt auch der Rest ihres Kopfes unter Wasser tauchte, sollte sie aus ihrer Trance erwachen. Panisch realisierte sie, dass sie sich inmitten des Sees befand, wollte wieder auftauchen doch es gelang ihr nicht. Sie blickte in das Gesicht ihres Bruders welcher sie unter Wasser gedrückt hielt. Fast, als wäre es so vorherbestimmt gewesen, umschloss die Kälte sie und sie begann automatisch dagegen anzukämpfen, doch mit jeder weiteren hektischen Bewegung spürte Jessica wie sich die Kälte in ihr Fleisch fraß und ihre Bewegungen schwerer wurden. Das letzte was sie erblickte als sie zu Boden sank war ihr ertrunkener Bruder zu ihrer rechten. Jessica und Ares haben sich ihrem Schicksal gefügt und genau das getan was das Anwesen für sie vorhergesehen hatte.

Am nächsten Morgen wachte sie am Ufer des Sees auf. Für einen Moment glaubte Jessica das sie geschlafwandelt sei, das sie schlecht geträumt hatte und dass das Grauen von letzter Nacht nicht real war, sodass sie sich, noch immer in ihrem schwarzen Nachtkleid bekleidet, ins Manor begab und ihren Eltern zurief, doch diese nahmen sie nicht wahr. Sie stand neben ihnen, sprach mit ihnen doch keiner von beiden reagierte darauf. Sie waren in Panik, suchten ihre Kinder die beide am heutigen Morgen nicht mehr in ihren Betten lagen und als Jessica sich dazu entschied ihre Mutter anzutippen griff sie durch die Schulter hindurch. Panik überfiel sie und sie stolperte zurück, erwischte dabei die Kaffeetasse ihres Vaters und warf diese zu Boden. Eine Träne rollte ihre Wangen hinab als Jessica realisierte das sie nun Tod war. Ein weiterer Geist welcher nun dazu verdammt war innerhalb des Anwesens seine Zeit zu fristen.

Von Ares' Geist gab es keine Spur und mit einem Mal spürte Jessica eine unendliche Leere. Jessica konnte mitverfolgen wie ihre Eltern alles erdenkliche taten um das plötzliche verschwinden der Geschwister aufzuklären. Wochen darauf fanden die Eltern der beiden Geschwister den Platz am Steg. Der Körper von Jessica lag am Grunde des Sees, angespült nur ein Fetzen ihres schwarzen Nachtkleides sofort schlussfolgerte die Mutter und brach zusammen. Die Cadwells legten ihre Finanzen zusammen und ließen durch ein ausgebildetes Team den Grund des Sees absuchen, doch sie fanden nichts. Keine Körper, weder von Jessica, noch von Ares, noch von sonst wem, fast als würde das Anwesen die Körper der unruhigen Seelen bewusst versteckt halten. Dennoch packten die Cadwells nach vielen unruhigen Monaten ihre Sachen und zogen aus.

Nach diesem Vorfall waren die Cadwells die letzte Familie die in dem Anwesen gewohnt hatte, seitdem Tage an steht es leer und wird nicht mehr verkauft. Zu viele tragische Tode und ungeklärte Vorfälle sind geschehen, doch wirkt es von Außen leer und leblos wandeln in ihm viele unruhige Seelen... so auch die von Jessica und Nick. Noch immer sprach Jessica nicht mit ihm, hatte sie aber mittlerweile realisiert, dass er selbst auch vor vielen Jahren in diesem Anwesen ums Leben gekommen war. Sie hatte seinen Grabstein gefunden, versteckt in dem kleinen Waldstück hinter dem Schuppen und doch war sie noch immer zu stur um ihn zu vergeben, auch wenn sie dank ihn nicht komplett in Einsamkeit fristete.

Offiziell gelten die Geschwister wohl immer noch als vermisst, wandeln sie aber nun zwischen einigen anderen Geistern in diesem Anwesen umher. Die letzten Jahre hat Jessica damit verbracht ihre Fähigkeiten kennen zulernen und zu stärken, mittlerweile ist es ihr sogar schon möglich das Gelände des Anwesens für eine Weile zu verlassen, aber nach einer gewissen Zeit wird es sie immer wieder auf das Gelände zurückziehen.